Georg Bader holte bei der Wahl in Hugsweier die meisten Stimmen.
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Wer wird nach dem Rückzug von Hansjakob Schweickhardt neuer Ortsvorsteher von Hugsweier? Wenn es nach dem Wählerwillen geht, kann die Antwort nur heißen: Georg Bader. Der 54-Jährige hat sich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen.
Hugsweier. Im mit knapp 1500 Einwohnern kleinsten Stadtteil hat es vor der Wahl bei allen im Ortschaftsrat vertretenen Parteien und Wählergruppen einen personellen Umbruch gegeben. Profilierte Köpfe und verlässliche Stimmensammler wie Schweickhardt (CDU), Susanne Hockenjos (SPD) und Bernd Eble (Freie Wähler) waren nicht mehr angetreten. Es war eine spannende Frage, wie die Wahl ohne diese Leute ausgeht, sagt Bader im Gespräch mit unserer Zeitung. Das Ergebnis habe ihn dann überrascht und sehr gefreut.
Bader brachte es mit riesigem Vorsprung zum Stimmenkönig. 769 Stimmen heimste der waschechte Hugsweierer ein, 307 mehr als die Nächstplatzierte Martina Enneking, ebenfalls von den Freien Wählern. Damit verbunden ist eine Machtverschiebung. Die Freien Wähler überholten die CDU und sind mit jetzt fünf Sitzen klar die stärkste Kraft im Rat vor der SPD (drei Sitze). Und der CDU (zwei Mandate).
Bei der Suche nach dem neuen Ortsvorsteher führt an Bader somit kein Weg vorbei. Er selbst sieht das nicht anders. Man müsse den Wählerwillen respektieren, so der 54-Jährige. Das eindeutige Votum betrachte er als Verpflichtung, das Amt zu übernehmen. Mit seinen Kollegen bei den Freien Wählern sei das auch bereits so besprochen.
Bader ist im Haupterwerb Landwirt, außerdem fährt er Lkw für ein Bauunternehmen. Und er hat mehrere Ehrenämter – er ist Aufsichtsratsvorsitzender der Winzergenossenschaft Lahr, Vorsitzender der evangelischen Gemeindeversammlung und aktives Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Und jetzt soll noch das Amt des Ortvorstehers hinzukommen. Wie will er das alles unter einen Hut bekommen?
"Das geht schon", es sei eine Frage der Organisation.
Das Interesse an der Kommunalpolitik ist Bader in die Wiege gelegt worden. Als er 2004 das erste Mal in den Ortschaftsrat gewählt wurde, löste er gewissermaßen seinen Vater Artur ab, der nach fast 40 Jahren in dem Gremium nicht mehr angetreten war. Artur Bader wurde 2003 mit der Verdienstmedaille in Gold des Städtetags Baden-Württemberg ausgezeichnet. Er war nicht nur lange Mitglied des Ortschaftsrats, sondern auch Stellvertreter des Ortsvorstehers.
Sein Sohn schickt sich jetzt an, selbst Ortsvorsteher zu werden.
Er sei in Hugsweier verwurzelt und wolle im Ort etwas gestalten, sagt Georg Bader im Gespräch mit unserer Redaktion.
Hansjakob Schweickhardt ist seit 1992 Ortsvorsteher von Hugsweier, doch jetzt war der 76- Jährige nicht mehr zur Wahl angetreten. Deshalb steht in Hugsweier ein Generationswechsel an. In den anderen Stadtteilen machen die amtierenden Ortsvorsteher dagegen weiter und haben bei den Wahlen am 26. Mai sogar durchweg herausragende persönliche Resultate erzielt. Rolf Mauch (Sulz), Klaus Girstl (Reichenbach), Tobias Fäßler (Kippenheimweiler), Annerose Deusch (Langenwinkel), Diana Frei (Mietersheim) und und Norbert Bühler (Kuhbach) brachten es jeweils zum Stimmenkönig. Auffallend ist, dass die Freien Wähler auf der Position des Ortsvorstehers in Lahr dominieren. Ausnahmen bilden dabei Diana Frei in Mietersheim und Norbert Bühler (beide SPD) in Kuhbach.