Informieren über die Ziele der Freien Wähler (von links): Klaus Girstl, Martina Enneking, Marlies Llombert und Eberhard Roth. Foto: Mühl Foto: Lahrer Zeitung
Mit acht thematischen Kernaussagen gehen die Freien Wähler Lahr in die Kommunalwahl am 26. Mai. Zwölf Kandidaten der Freien Wähler treten für den Kreistag, 32 für den Gemeinderat und 60 für die Ortschaftsräte an.
Lahr. "Wir konnten für die Ortschaftsrats-Listen viele junge Kandidaten gewinnen, der Jüngste wird gerade 18 vor der Wahl. Außerdem liegt der Frauenanteil bei mehr als 40 Prozent", sagte Eberhard Roth, der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler im Gemeinderat, bei einem Pressegespräch am Donnerstag. Vor einem Jahr wurde die Kandidatensuche gestartet, "wir waren angenehm überrascht, wie schnell wir unsere Listen fertigstellen konnten", so Roth. "Kuhbach ist die Ausnahme, das bleibt für uns ein weißer Fleck", sagte er. Oberste Priorität habe besessen, Kandidaten anzusprechen, die in Lahr verwurzelt seien.
Zu den Kernaussagen zählen ein verantwortungsvoller und weitblickender Umgang mit Finanzen, "Rücklagenbildung ist wichtiger als Neuverschuldung", sagte Klaus Girstl, stellvertretender Stadtverbandsvorsitzender. Stadtentwicklung und Umweltschutz müssten in ausgewogener Wechselwirkung möglich sein.
Zustimmung zum Güterverkehrszentrum
"Mobilität ist wichtig, daher stehen wir auch hinter dem Güterverkehrszentrum", betonte Roth. Gleichzeitig dürfe die Umwelt nicht aus den Augen verloren werden, etwa "mit genügend Grün im Stadtgebiet", so Stadträtin Marlies Llombart. Stadtplanung und Verkehrsentwicklung sind ein Thema, das die Freien Wähler nur mit den Umlandgemeinden angehen wollen. B?415, A?5, ÖPNV sind die Stichworte. Zur Stadtplanung stehen die Freien Wähler hinter der sozialen Wohnungsquote und regen ein "Bündnis für Wohnen" an.
Martina Enneking, Vorsitzende des Stadtverbands, hat die Lebensqualität in Stadt und Ortsteilen vor dem Hintergrund des demografischen Wandels im Blick. "Es muss ein Zusammenwirken von Stadt und Ortsteilen geben, denn in den Ortsteilen können Projekte nicht ohne Ortschaftsrat verwirklicht werden. Und hier sind unserem Erleben nach auch junge Menschen bereit, Verantwortung für ihr Dorf zu tragen", erläuterte sie. Ein gestärkter Bildungsstandort sei ebenfalls wichtig. "Lahr ist eine Stadt mit vielen Angeboten. Die Schulen weiter zu unterstützen, erscheint uns wichtig", verdeutlichte Llombart. Bürger über Gremien, aber auch außerhalb in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, müsse ebenfalls ein Ziel sein, so Llombart.
Ein klassisches Thema ist bürgerschaftliches Engagement. Girstl nannte Reichenbach mit 33 Vereinen als Beispiel: "Das ist soziale Arbeit auf ganz hohem Niveau." Abgerundet werden die Ziele durch kulturelle Vielfalt. "Mit Toleranz, Offenheit, einer unkomplizierten Begegnungsvielfalt wollen wir uns besonders von einer politischen Richtung ganz klar abgrenzen", betonte Roth.
Seit Jahren gehen die Freien Wähler Kommunalwahlen mit Aussagen, keinem festen Programm an. "Die Kandidaten sollen nicht von vorne herein festgelegt, einem Fraktionszwang unterworfen werden", sagte Eberhard Roth dazu. Die Freien Wähler seien keine Partei, sondern eine Vereinigung, wo eigene Positionen eingebracht, aber nicht durch ein Parteiprogramm eingegrenzt werden sollten.
Quelle: Lahrer Zeitung - Thorsten Mühl